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Together

Together. Zusammen. Einsam. Gemeinsam. Was hier in nicht weniger als sechs Stunden überwiegend improvisiert auf der Bühne durchgespielt wird, ist das Beschreiten eines Weges, den nur wenige Künstlerinnen oder Künstler überhaupt ins Auge fassen würden. Ein beinahe anmaßender Akt künstlerischer Hybris, ebenso Mutanfall wie Selbsttest, fast eine Prüfungssituation, Verteidigung eines Berufsbildes. Charismatisches, wagemutiges Theater in einer Bandbreite von unbedingter Spielfreude bis beängstigender Intensität, zwischen Transzendenz und Erschöpfung.

  Die elektrisierende Aufführung fragt, was es bedeutet, zusammen zu sein – wirklich zusammen. Begleitet von einem sich ständig wandelnden Soundtrack improvisieren die beiden Darsteller bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit über alle Aspekte des Zusammenlebens und der Liebe: vom Ursprung bis zum Zusammenbruch, zur Wiederentdeckung, der Suche nach Kompromissen, von Verzeihen und Rache. Laut und leise, aufmerksam bis rücksichtslos, mit Humor und Momenten von Zuneigung, riskant bis gewalttätig, ist „Together“ zutiefst menschlich, mutig und intelligent.

Ob die Handlungen auf der Bühne Bedeutung erlangen, Geschlechterrollen und oder Identitäten zum Schwerpunkt werden oder der Crash zweier menschlicher Körper oder ihrer Seelen im Vordergrund stehen, wird jede Zuschauerin und jeder Zuschauer für sich selbst beantworten. Möglicherweise entscheidet sich dies über die Spielweise, die Strategien, die die beiden Figuren auf der Bühne anwenden. Vielleicht auch nur über Momente von Sympathie und oder Abneigung. Zeit zum Kennenlernen ist ausreichend vorhanden. Allein das ist ein Geschenk, ein Verdienst dieser Art von Theater.
Dieser späte Nachmittag bis Abend kann Aufgabe und Herausforderung und zugleich Freude und Lust bedeuten. Er wird ganz sicher beweisen, dass auch Zuschauen Arbeit bedeuten kann. Eine Prüfung also auch für jeden einzelnen Zuschauer, für welche Art von Kunst, für welche Art von Intensität und Nähe das eigene Interesse überhaupt ausreicht.

  Leja Jurišić ist Tänzerin, Choreographin und studierte Juristin. In ihrer Jugend war sie Kunstturnerin und wurde 1991 (Landes-)Meisterin der Jugoslawischen Föderation. Als Choreographin debütierte sie 2005 mit dem von der Kritik hochgelobten Solo „R’z’R“ und gewann mehrere renommierte Preise in Slowenien.
  Marko Mandić ist der bekannteste Schauspieler des Slowenischen Nationaltheaters SNT Drama und wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Er spielt gelegentlich auch auf Bühnen im deutschsprachigen Raum und war 2010 einer der Hauptdarsteller in Dominik Grafs mehrfach preisgekrönter Serie „Im Angesicht des Verbrechens“.

“… it was risky, it was funny, it was violent, it was excessive, it was human, it was touching, it was pop, it was intelligent, it was political, it was daring, it was a challenge.”
  Award for Best Performance, Slovenian Dance Biennale Gibanica 2019

“An electrifying, unpredictable dialogue that comes across as intimate, while inspiring the audience to reflect on the social implications of “being together”.”
  Award for Best Performance of Season 2017/2018, Association of Theatre Critics and Researchers of Slovenia

„A powerful experience that cuts deep into one’s mind.“
  Award for Unique Performative Gesture, Maribor National Theatre Festival 2018

  Performance Leja Jurišić und Marko Mandič

  Die Aufführung entstand in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Bojan Jablanovec und der Schriftstellerin Semira Osmanagić

  Live-Text Semira Osmanagić
  Technische Leitung Matej Bobič
 Produzent Žiga Predan

  Produktion Pekinpah + VIA NEGATIVA
  Co-Produktion Kino Šiška

  Keine Sprachbarriere
Die Live-Texte von Semira Osmanagić (Slowenisch, English + Deutsch) werden als Titel projiziert bzw. können auf Ihrem Smartphone (mit)gelesen werden.
  Dauer ca. 6 Stunden
  Verlassen + Zutritt der Vorstellung sind jederzeit möglich

 Achtung Die Aufführung enthält Andeutungen von mentaler und physischer Gewalt

www.lejajurisic.com

 Deutsche Erstaufführung

DRESDEN

  Zentralwerk Riesaer Str. 32 (Eingang: Heidestraße) 01127 Dresden (0351) 20 86 93 81  www.zentralwerk.de

Zeitfenster der Veranstaltung (1)

Samstag, 21. Mai
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Dresden Zentralwerk
Together // Leja Jurišić & Marko Mandić