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„MANöVER Meisterstücke“ Vorbericht Chemnitz


Zum inzwischen 30. Mal findet in diesem Jahr statt, was vor drei Dekaden als „MANöVER 1992“ begann und sich unter dem neuen Label „Off Europa“ zu einem der deutschlandweit spannendsten Festivals seiner Art entwickeln sollte. Zu einem kleinen, aber feinen, zu einem echten Entdeckerfestival für europäisches Theater nämlich, das sich in konsequenter Unbeirrbarkeit abseits des künstlerischen Mainstreams bewegt und mithin seine jeweils zu zeigenden Arbeiten bevorzugt fern der etablierten europäischen Ballungszentren sucht.

 

Freie Presse Vorbericht 2021 

Der diesjährige Off-Europa-Jubiläumsdurchlauf musste wegen Corona verschoben werden, jetzt aber ist es so weit: Vom 18. bis 24. Oktober zeigt das Festival unter der Überschrift „Off Europa: Manöver Meisterstücke“ Theater, Tanz und Performance auf mehreren Bühnen in Leipzig, Dresden – und auch erstmalig verstärkt in Chemnitz. Ein Umstand, den Knut Geißler, Initiator, Organisator und Kurator des Festivals, ausdrücklich begrüßt: „Ich habe ja immer wieder den Gedanken gehabt, neben Leipzig und Dresden auch in Chemnitz Aufführungen zu zeigen.“ Dass es erst jetzt in etwas größerem Umfang klappt, hat dabei nachvollziehbare Gründe: „Ein Festivalprogramm für drei Städte zu bauen, ist nicht die leichteste Übung. Räume finden, die dem angemessen sind, was die jeweiligen Inszenierungen erfordern. Die Transporte zu und zwischen den einzelnen Städten zu gewährleisten. Die Logistik insgesamt, die einen gerade auch bei aufwändigeren Produktionen vor echte Herausforderungen stellt.“ Und das alles bei einem Festival mit vergleichsweise übersichtlicher Budgetierung.

Gleichwohl gibt es nun Inszenierungen in Chemnitz zu sehen. Und dabei geben sich mit „The Third Dance“ dann auch gleich zwei Weltstars des modernen Tanzes die Ehre. Die Israelis Niv Sheinfeld und Oren Laor zeigen mit ihrem Stück Tanz in Reinform: zwei Körper im Dialog. Unprätentiös, ohne Schnickschnack. Dafür auf technisch erstklassigem Niveau, unmittelbar kraftvoll und in einfacher, klarer Schönheit. Im effektvollen Kontrast dazu präsentiert dann der finnische Performancekünstler Pasi Mäkelä seine „Walrus Vampire Show“, in der ein „möglicherweise geschlechtsloses, vom Aussterben bedrohtes Walross“ (Programmheft) den wegtauenden Nordpol verlässt, um sein Glück auf europäischen Bühnen als, nun ja, eben Performance-Künstler zu versuchen. Unter denen wiederum ist Mäkelä eine echte Ausnahmeerscheinung und seine Darbietungen sind von so einigem schräglagigen Aberwitz, bei dem auch mal die Political Correctness ins Rutschen gerät. So wie ihrerseits die slowakisch-rumänische Produktion „Everywhen“ zwischen den Genres changiert: eine raumfüllende Videoinstallation, treibende Beats, Tanz. „Everywhen“ ist ein hypnotischer Hybrid, der sich als solcher freilich gut einfügt in die Ausrichtung dieses Festivals als eines der Grenzgänge und Entdeckungslust.

Und mögen die drei in Chemnitz zu sehenden Stücke dann auch nur einen Teil des Gesamtprogramms markieren, mag man das doch zugleich als Omen, als Kostprobe für die Zukunft lesen: Es gebe in der Stadt großes Interesse und Entgegenkommen, erzählt Geißler, gute Kontakte zum Chemnitzer Theater inklusive. Auch der Ausblick auf Chemnitz als Kulturhauptstadt mag da noch gewisse Entwicklungspotenziale eröffnen. Ein Festival wie „Off Europa“ passt in jedem Fall gut in diese Stadt.

Quelle: Freie Presse

 

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