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Wenn Deutschland Zeit hat – Mit Tauben Schach spielen

„Theater M21 hat sich gefragt: Wer sind die? Was treibt sie an? Warum fokussieren sie sich so oft auf junge Politikerinnen oder Aktivistinnen, warum überhaupt auf Frauen, die in der Öffentlichkeit den Mund aufmachen? Was ist los mit den „weißen alten Männern“ und was für ein Apparat ist da auf allen Ebenen in Bewegung (…). In einem unablässigen Kommentar-Stream arbeitet hier eine Sondermüll produzierende Fabrik, während dort ein Sisyphos-Kommando damit befasst ist, ganz und gar nicht diplomatischen Botschaften Herr zu werden, und sie zeitgleich zu entsorgen.“
aus den Materialien zur Aufführung

Theater M21 unternimmt mit seiner doku-fiktionalen Stückentwicklung den Versuch, sich der zunehmenden Verbreitung von Hate-Speech im Internet auf theatrale Weise anzunähern. Das Ensemble lässt Betroffene zu Wort kommen und geht zugleich in einen Nahkampf mit dem drastischen Bild- und Sprachraum, der einem im World Wide Web auf einschlägigen Plattformen entgegenweht. Dabei spielt der Troll ebenso eine Rolle wie die Wirkungsweisen von Instagram/WhatsApp/TikTok. Das Stück beschreibt das Surf- und Duldungsverhalten im Internet – und gibt dem Liken, dem Denunzieren, dem Shitstorm Gestalt und Gesicht.

„#mit_tauben_schachspielen“ lautet der Untertitel der Inszenierung. Im Netz zu diskutieren sei genauso, wie mit Tauben Schach zu spielen. Das Tier halte sich an keine Regel, stoße Figuren um, verdrecke das Spielfeld und stolziere trotzdem herum, als hätte es gewonnen. Von dieser Verunsicherung erzählt M21, fiktionalisiert, aber doch sehr intim und persönlich.“
Björn Stöckemann, Hildesheimer Allgemeine Zeitung

Die Produktion wurde im Jahresrückblick der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung als kultureller Höhepunkt 2023 gewürdigt.

M21 um den Regisseur Joachim von Burchard ist eines der Nachfolgeensembles von „Theater Mahagoni“ aus Hildesheim, einem der produktivsten Ensembles der (west)deutschen freien Theaterszene der 90er Jahre. M21 wie auch Mahagoni gastierten mehrfach bei MANöVER respektive Off Europa, zuletzt 2004 mit „Deutschlandrasen“, einer Stückentwicklung nach Motiven von Alexander Osang und Roger Willemsen.

Von und mit: Imme Beccard (Spiel), Nicola Bongard (Text, Recherche), Joachim von Burchard (Regie, Bühne), Ida Beccard (Assistenz), Jan Exner (Sounds), Andrea Fester (Spiel, Recherche), Andreas Klumpf (Spiel)

Gefördert von: Land Niedersachsen (MWK), Stiftung Niedersachsen, Friedrich Weinhagen Stiftung
Mit freundlicher Unterstützung durch die Agentur für kreative ZwischenRaumNutzung Hannover e.V.

Aufführung in deutscher Sprache
Dauer etwa 75 Minuten

www.theater-m21.de

Dresden 

Sonntag,  28. April 2024,  20 Uhr

  

  Projekttheater Louisenstraße 47 01099 Dresden (0351) 810 76 00   www.projekttheater.de      TICKET ONLINE

Zeitfenster der Veranstaltung (1)

Sonntag, 28. April
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Dresden // Projekttheater
Dresden // Projekttheater