Premiere in Leipzig, Jugendklubhaus Walter Barth, 21. Oktober 1987
Die Leipziger führen dieses von Turrini unbefriedigend empfundenes Stück zu einem hohen Grad der Verallgemeinerung, etwa der Frage: Was braucht der Mensch, der sich heute mit vielen sinnlosen Scheinwerten umgibt, tatsächlich für ein wirklich menschliches Leben, für eine echte zwischenmenschliche Beziehung? Und: Kann er allein, abseits von den anderen, diese Dingwelt umgestalten zu einer menschlichen Welt? Um die Art der Realisierung dieses Anliegens gab es in den verschiedenen Diskussionen heiße Auseinandersetzungen und wohl auch Missverständnisse. Ich empfand die Aufführung (man kostümierte sich auf offener Bühne, trug sein Anliegen theatralisch vor, zog sich auf offener Bühne wieder um, verliess sie, ohne auf den Beifall zu reagieren), als einen erregenden Theaternachmittag, hochaktuell. Ich war – auch auf Grund sehr guter, genauer Darsteller – in das Geschehen einbezogen und von ihm betroffen. Kurz: Ich gehöre zu denen, die sich zupackendes Theater solcher Art wünschen.
Elke Tasche, SZENE
Die in Schwedt gezeigte Aufführung der umstrittenen „Rattenjagd“ – umstritten eigentlich nur beim Veranstalter, dem Bundesvorstand des FDGB, weniger bei den Teilnehmern – zeigte sich Zahn um Zahn verschärft und bis an die Grenze gespielt, wo sie aufhört, Spiel zu sein. Die Wirkung, die die Zuschauer im anschließenden Gespräch bekannten, gibt der Gruppe und ihrer Aufführung recht.
Michael Hametner, SZENE
Darsteller Thomas Steeger + Jörg Günther/Knut Geißler
Gäste Holger Clauß, Jens Uwe Clauß, Torsten Hinger, Frank Sanders, Jens Scheller und andere Freunde des Theaters
Regie Knut Geißler