Leipzig, 20. - 23. Oktober 1994
Unterwegs. In Deutschland
Was bleibt von Sichtungen? Wie findet man die Theater zwischen Nische und Agentur? Wer setzt sich auseinander mit gesellschaftlicher Realität?
Ein Gemischtwarenhaus, Ansammlung von Qualitäten, für jeden etwas, sollte MANöVER 94 nicht werden. Vielmehr geht es um den Blick in die Tiefe, geht es um Spielanlässe, Spielweisen, Ästhetiken, Wirkungsabsichten.
Theater Mahagoni: Kontinuität. Seit mehr als zehn Jahren. Sicherer, niemals zurückgelehnter Umgang mit dem vorhandenen Handwerk, verbunden mit dem Versuch, Grenzen zu sprengen für und mit der eigenen Theatersprache. Und dabei schauspielerische und inszenatorische Momente von entwaffnender Qualität.
Studiotheater Christburger 6: Bergauf. Theatralischer Kampf gegen das eigene Schatten-dasein mit kruden, manchmal überzogenen Mitteln, dafür Autonomie behauptend im Kunstmoloch Berlin.
Hans Jochen Menzel: Nicht träumen verboten. Wo andere Betroffenheit schreien, formiert sich hier Widerstand durch befreiendes Lachen.
Fünf Inszenierungen sind eigentlich kein Festival. Auf alle Fälle ist es uns Freude und Bedürfnis, diese Handvoll intensive, außergewöhnliche, mutige Theaterprojekte zu präsentieren, die beweisen, daß Freies Theater auch jenseits von anbiedernder Kleinkunst und Dilletantismus kaschierender Effekthascherei existiert, existieren kann.
aus dem Vorwort des Programmheftes
Aufführungen
Studiotheater Christburger 6, Berlin: Trilogie: Wiederkehr der Verhältnisse (Elisaveta Bam + Der Schatten hinter dem Wort)
Theater Mahagoni, Hildesheim: K. – Amtliche Entscheidungen sind scheu wie junge Mädchen
Menzel/Finke/Faltz/Brosch, Berlin: Die wunderbare Welt der Simulanten
Theater Mahagoni: Die Abende
Konzert
Space Hobos